Experten zufolge leiden in Deutschland 4-8 Millionen Menschen an Hashimoto. 

Dabei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der Schilddrüsengewebe zerstört wird. Abwehrzellen attackieren das Gewebe und zerstören es. Aufgrund der daraus resultierenden chronischen Entzündungen, produziert die Schilddrüse nicht mehr genügend Hormone.

Die Ursachen der Hashimoto-Thyreoiditis sind in der modernen Medizin bisher nicht sicher bekannt, eine genetische Vorbelastung scheint zu bestehen. Als auslösende Faktoren steht eine erhöhte Stressbelastung in Verdacht, ebenso schwere Viruserkrankungen wie das Pfeiffersche Drüsenfieber oder Gürtelrose sowie sehr hohe Joddosen, beispielsweise nach Verabreichung eines Kontrastmittels.

Was ist die Aufgabe der Schilddrüse in unserem Körper?

Die schmetterlingsförmige walnussgroße Drüse, ist eine der wichtigsten Steuerzentralen des Körpers. Sie reguliert die Funktion von Nerven, Herz-Kreislauf, Muskeln und unseren Stoffwechsel. Sie nimmt Einfluss auf die Verwertung der Nahrung, auf die Körpertemperatur, den weiblichen Zyklus und auf unsere Psyche.

Mit Hilfe von Jod, L-Tyrosen und Selen, bildet die Schilddrüse die Hormone T4 und T3.

Sinkt die Konzentration dieser Hormone im Körper, schüttet die Hirnanhangsdrüse als Botenstoff das TSH Hormon aus. Dieses stimuliert die Schilddrüse. Wenn dieser Kreislauf gestört wird, wird der ganze Organismus in Mitleidenschaft gezogen und kann unter den bekannten Symptomen leiden.

Die Symptome, die in den Wechseljahren durch das Ungleichgewicht der Hormone ausgelöst werden und die einer Schilddrüsenerkrankung können sich sehr ähneln und sich zudem gegenseitig verstärken. Es lohnt sich also, bei auftretenden Symptomen schnell aktiv zu werden und die Ursache abklären zu lassen, um die richtigen Maßnahmen zu ergreifen und die Lebensqualität zu verbessern.

Symptome von Hahimoto

• Müdigkeit
• Gewichtszunahme
• Unausgeglichenheit
• Stimmungsschwankungen

Ernährungsmediziner sind sich einig, das neben einer geeigneten Ernährung , das Zusammenspiel von Darm und Schilddrüse der entscheidende Faktor ist um die Lebensqualität zu verbessern.

Was kannst du selbst dafür tun um die Hashimoto Erkrankung mit natürlichen Mitteln positiv zu beeinflussen?

#Darm regenerieren

Im Darm liegt ein Großteil unserer Immunzellen. Eine gesunde Darmflora ist wichtig für ein starkes Immunsystem. Eine den Darm aufbauende Ernährung und Probiotika sind zu empfehlen und helfen darüber hinaus auch beim Abnehmen, weil sie die Darmflora verändern. 70% aller Immunzellen im Körper sitzen im Darm. Er koordiniert nicht nur die Nährstoffaufnahme,  der Darm muss gesund sein und darf nicht zu viele Giftstoffe in den Körper lassen. Sobald dies geschieht, ist das Immunsystem überlastet. Es droht eine chronische und systemische Entzündung. Entzündungen sind eine der Ursachen für Autoimmunerkrankungen. Ein gesunder Darm ist als ein absolutes Muss. Mit den richtigen Nahrungsmitteln kannst du deine Darmflora unterstützen.

#Vermeide Zucker

Zucker bringt die Darmflora aus dem Gleichgewicht. Bei zu großen Mengen sind die Darmbakterien überfordert, was Fäulnisbakterien die Gelegenheit zur Ansiedlung gibt. Das führt zu Verdauungsproblemen und Blähungen. Ist das Mikrobiom zerstört, entstehen durchlässige Stellen. Giftstoffe und Allergien auslösende Stoffe können die Darmbarriere durchbrechen und neben Entzündungen auch Autoimmunreaktionen auslösen. Es ist grundsätzlich eine gute Empfehlung auf Zucker zu verzichten, denn er hat einen ungünstigen Einfluss auf unseren Insulinspiegel. Außerdem raubt Zucker dem Körper wichtige Vitalstoffe und macht müde, träge und unkonzentriert.

#Stressreduktion

Stress ist eine wichtige Ursache für Autoimmunerkrankungen. Stehst du chronisch unter Stress, unterdrückt das Stresshormon Cortisol, unter anderem, dein Immunsystem, was sich in einem kaputten Darm und Krankheitserregern im Körper zeigt. Den stressauslösenden Faktoren auf den Grund zu gehen ist die Voraussetzung für innere Ausgeglichenheit und Ruhe. Achte um jeden Preis auf einen stressreduzierten Alltag, nimm dir nicht zu viele Aufgaben auf einmal vor, und gönne dir immer mal Auszeiten. Entspannungs- und Atemübungen haben nachweislich einen günstigen Einfluss auf unsere Stresshormone und das vegetative Nervensystem.

#Nährstoffmängel beseitigen

Die Schilddrüse benötigt zum optimalen Funktionieren einige Nährstoffe, von denen du vielleicht einen Mangel aufweist:

• Vitamin B (Fleisch, Fisch, Kombucha)
• Vitamin D (fetter Seefisch, Eigelb, Sonnenlicht!!)
• Eisen (Fleisch, Eier, Hirse, Kürbisgewächse)
• Jod (Fisch, Algen, Meeresfrüchte)
• Selen (Organfleisch, Eigelb, Fisch)

Diese Nährstoffe sind zentral im Stoffwechsel und Immunsystem und ein Mangel erhöht das Risiko für Autoimmunerkrankungen erheblich. Gleichzeitig kann eine Behebung des Mangels die Symptome beträchtlich reduzieren.

#Guter Schlaf

Der Körper regeneriert sich im Schlaf und verarbeitet die Eindrücke des letzten Tages. Regeneration bedeutet auch, dass sich Immunzellen neu ausrichten und wachsen, und der Darm die Schäden des letzten Tages repariert. Ausreichend und guter Schlaf ist absolut grundlegend für die Gesundheit und das Immunsystem. Achte also auf mindestens 7 Stunden hochwertigen Schlaf. Solltest du bereits an Hashimoto leiden, ist dein Schlafbedürfnis erhöht: Dein Körper wird dann 8-9 Stunden Schlaf täglich benötigen.

#Ein ausgewogenes Verhältnis von Omega 3 und Omega 6

Wie stark Entzündungsreaktionen bei einem Reiz im Körper ausfallen, entscheidet sich auch im Verhältnis zwischen Omega-3-Fettsäuren und Omega-6-Fettsäuren. Durch die heutige Ernährung, mit viel Fastfood und dem Verzehr von industriell, hergestellten Lebensmitteln, liegt fast immer ein Übermaß an Omega-6-Fettsäuren vor. Deswegen fallen Entzündungen dann auch stärker aus, Krankheiten gehen tiefer und dauern länger an. Meide daher Lebensmittel, die reich an Omega-6-Fettsäuren sind:

• Sonnenblumenöl
• Sojaöl
• Rapsöl
• Distelöl
• Tierische Produkte aus Massentierhaltung
• Industriell hergestellte Lebensmittel mit Zusatzstoffen

Greife gleichzeitig vermehrt zu Lebensmitteln, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind:

• San Omega Fischöl oder Algenöl
•  Fetter Fisch und Meeresfrüchte aus nachhaltigem Wildfang
• Leinsamen
• Eier und Fleisch aus artgerechter Haltung

#100% Glutenfrei!

Bei Patienten mit Hashimoto oder Schilddrüsen Problemen hat sich eine  glutenfreie Ernährung sehr bewährt. Gluten löst häufig eine Kreuzreaktion des Immunsystems aus, an dessen Ende eine Autoimmunreaktion auf das Schilddrüsengewebe vorkommen kann – auch dann, wenn eigentlich keine Glutenunverträglichkeit besteht.

#Soja meiden

Einige in Pflanzen vorkommenden Stoffe, die Goitrogene, beeinträchtigen die Funktion der Schilddrüse und führen ebenfalls häufig zu Kreuzreaktionen des Immunsystems auf die Schilddrüse. Bei Problemen mit der Schilddrüse reduziere oder meide daher Soja.

#Nahrungsmittelallergien

Eine Unverträglichkeit auf bestimmte Nahrungsmittelproteine kann ebenfalls eine chronische Aktivierung des Immunsystems nach sich ziehen. Nahrungsmittelallergien sind sehr verbreitet und werden massiv unterschätzt. Sind es täglich konsumierte Nahrungsmittel, die eine stete Immunreaktion auslösen, kommt es auch vermehrt zu Autoimmunreaktionen. Teste dazu deinen Körper auf Nahrungsmittelallergien. Dies kannst du bei einem naturheilkundlich arbeitenden Arzt oder Heilpraktiker machen lassen.

Fazit:

Die von der Schulmedizin verabreichten Medikamente, wie L-Thyroxin, gleichen lediglich die Unterfunktion der Schilddrüse aus. Durch einen gesunden Lebensstil, bestehend aus einer antientzündlichen Ernährung, einer guten Stressbewältigung und letztlich einer positiven Lebenseinstellung, kann man die Hashimoto Erkrankung positiv beeinflussen und die Lebensqualität erheblich verbessern.

Viele Hashimoto Patienten leiden am meisten unter der Gewichtszunahme..